Der Kirwenhannes – seit 42 Jahren Gast bei der Wadgasser Kirmes Teil 2 – Die 1980er Jahre bis heute

Beim Kirmesfest 1981 übernahm „Johann VI.“ die dreitägige Regentschaft. Neu bei diesem Fest: der Wettstreit der Ortsvereine um den Kirmeswanderpokal. Als Sieger dieser Konkurrenz durfte sich das Team „Filou“ freuen. Bei der Kirmes 1982 hatte man allen Grund, „Johann VII.“ am Kirmesdienstag den Garaus zu machen. Hatte er doch just zum Zeitpunkt die himmlischen Schleusen öffnen lassen, als sich der zu seinen Ehren arrangierte Festzug zum Turnerheim in Bewegung setzen sollte. Unter den Klängen des Fanfarencorps Völklingen schickte man ihn auf den Scheiterhaufen. Die Mannschaft des TuS 1872 sicherte sich den Sieg bei dem Wettstreit der Ortsvereine. Beim Kirmesfest 1983 wurde erstmals am Kirmesdienstag auch ein Spiel für die kleinen Besucher angeboten. Im Jahr 1984 hielt neben „Johann IX.“ auch der Kirwenhannes „Hampit“ aus Bous mit Einzug. Als geschickter Kommunalpolitiker hatte sich beim Kirmesfest 1985 „Johann X.“ in seiner Proklamation ganz dem Wadgasser Abteijahr 1985 angepasst. Demnach sollte der Schandfleck des Ortes, das Gelände „Im Hof“, zu einem Kurhaus mit integriertem Freizeitzentrum umfunktioniert werden. Zudem gäbe es den Titel „Kurort Bad Wadgassen“. Keinen Sieger gab es diesmal beim Kirmeswettstreit der Ortsvereine, der sich aus Tauziehen und Fassrollen zusammensetzte. Der erste Rang wurde letztendlich durch Losentscheid der Feuerwehr II zugesprochen, die nach Abschluss des Wettkampfes mit den Musikern des Orchestervereins punktgleich vorne gelegen hatte. „10 Jahre Kirmesfest“ hieß es im Juli 1986. Eingeleitet wurde das Fest am Kirmessamstag mit einem Freibierfassanstich durch Bürgermeister Dr. Friedrich Mouty, der dabei auch vom Vorsitzenden des Saarländischen Schaustellerverbandes, Nico Roos, unterstützt wurde. Das Kirmesfest gewann auch landesweit an Interesse: 1986 übertrug der Saarländische Rundfunk live aus dem Turnerheim seine Sendung „Die Superbox“.
Eine Besonderheit aus den 1990er Jahren sollte nicht vergessen werden: Anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Glasspatzen“ hatte „Johann XXI.“ 1996 sogar seine Ehefrau „Hanna I.“ mitgebracht. Eskortiert vom „Schwalben-Club“, dem Prinzenpaar hoch zu Roß und musikalisch begleitet vom Wadgasser Orchesterverein.
Beim 30. Kirmesfest 2005 hatte Pastor Volker Teklik die Schirmherrschaft übernommen. Mit drei sauberen Schlägen vollzog er den Fassanstich am Turnerheim. Zum 1. Mal luden GLASSPATZEN und Freiwillige Feuerwehr 2010 zum 1. gemeinsamen Kirmesfest in den Kirmesbiergarten „Wadegotia“ auf den Wadgasser Marktplatz ein. Nach der Proklamation am Kirmessamstag ließ es sich „Johann XXXV.“ nicht nehmen, mit einigen Kindern eine Ehrenrunde auf dem Kinderkarussell zu fahren. Das Kirmesgericht schickte ihn allerdings wie all seine Vorgänger am Kirmesdienstag auf den Scheiterhaufen. Windigen Ortsburschen gelang beim Kirmesfest 2011 ein Überraschungscoup, „Johann XXXVI.“ zu entführen. Sie gewährten ihm im „Bürgerhof“ beim Carmen Asyl über die Kirmestage. Am Sonntagmorgen fand in der Pfarrkirche „Maria Heimsuchung“ ein feierliches Hochamt statt, an dem auch eine Abordnung der GLASSPATZEN mit Standarte teilnahm. Anschließend wurde mit einem Frühschoppen auf dem Marktplatz im Kirmesbiergarten „Wadegotia“ das Fest fortgesetzt. Beim Kirmesfest 2013 erfolgte der offizielle Fassanstich des neuen „Wadgasser Klosterbräu Hopfenperle“ durch Pastor Peter Leick und Brauereiinhaber Thomas Bruch. 2014 wurde das 39. Kirmesfest mit dem Festhochamt unter Mitgestaltung des Kirchenchores in der Pfarrkirche eingeleitet. Mit am Altar stand neben Pastor Peter Leick auch Pastor Theo Welsch. Am Kirmesdienstag tagte das Kirmesgericht über „Johann XXXIX.“. Nach den Plädoyers von Staatsanwalt und Verteidiger fällte Pastor Peter Leick als Richter das Urteil über den Kirwenhannes. Kirwenhannes „Johann XL.“ stand 2015 beim 40. Kirmesfest der GLASSPATZEN im Mittelpunkt. Er regierte über die Kirmestage auf dem Marktplatz, um die Tradition des Wadgasser Kirwenhannes fortzuführen. Mit Traktor und Anhänger ließ er sich am Kirmessamstag durch die Lindenstraße bis zum Marktplatz fahren. Nach der Proklamation erfolgte der offizielle Fassanstich des „Wadgasser Klosterbräu Hopfenperle“ durch Bürgermeister Sebastian Greiber. Erstmals fand der Hannes Asyl auf dem Spurk, dem ältesten Wadgasser Ortsteil. Die Spurker brachten ihn allerdings am Kirmesdienstag wieder zurück. Auch er erfuhr das gleiche Schicksal wie seine 39 Vorgänger und wurde vor den Augen der vielen Besucher verbrannt. Gelungener Auftakt beim 41. Wadgasser Kirmesfest 2016. Bei trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen öffnete der Kirmesbiergarten „Wadegotia“ über die Kirmestage. Der Ehrensenator der Glasspatzen, Bäckermeister Helmut Barbrake, ließ es sich nicht nehmen, den Kranzkuchen, den er seit 1976 ununterbrochen dem Verein stiftet, erstmals selbst anzuschneiden und zu verteilen.

Kirmesproklamation 1988 mit „Johann XIII.“

„Johann XXXIV.“ zu Gast beim Kirmesfest 2009

Kirmesproklamation 2011 mit „Johann XXXVI.“